Unternehmer Baden-Württemberg: Um Arbeitslosenzahlen deutlicher zu senken, brauchen wir innovative Corona-Strategie, die rascheres Öffnen der Wirtschaft erlaubt
Wolf und Dick: „Die Politik muss Handlungswege aufzeigen und darf unser Land nicht einfach nur permanent stilllegen“
Stuttgart, 31.03.2021 – Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im März leicht gefallen. „Um die Arbeitslosenzahlen deutlicher senken zu können, brauchen wir endlich eine innovative und vor allem verlässliche und langfristige Corona-Strategie, die ein rascheres Öffnen der Wirtschaft erlaubt“, sagten Wolfgang Wolf und Peer-Michael Dick, die beiden Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) – des aus dem Zusammenschluss der Arbeitgeber Baden-Württemberg und des Landesverbands der Baden-Württembergischen Industrie hervorgegangenen neuen Verbands – am Mittwoch in Stuttgart. „Die Politik muss ein Jahr nach dem ersten Lockdown Handlungswege aufzeigen und darf unser Land nicht einfach nur permanent stilllegen“, forderten die beiden.
So müsse der Fokus der staatlichen Corona-Politik viel stärker auf ein besseres Management des Impfens und Testens gelegt werden, erklärte Dick: „Ein schnelleres und konsequenteres Vorgehen beim Impfen und Testen würde perspektivisch eine stärkere Öffnung im gesellschaftlichen Leben und in der Wirtschaft unabhängig von den Corona-Inzidenzwerten ermöglichen.“ Die Haus- und Betriebsärzte müssten jetzt rasch eingebunden werden, damit schnellstens alles verimpft werden könne, was in den Kühlschränken liege. „Wir brauchen Impfangebote rund um die Uhr, auch am Wochenende“, sagte er.
Zudem dürfe der Staat die Ausschreibungen für den Einkauf von Tests nicht wochenlang prüfen, bevor er zu einem Abschluss komme, forderte Dick: „Wenn die Politik in der Lage ist, ohne parlamentarische Debatte Freiheitsrechte einzuschränken, muss sie auch in der Lage sein, von ihr selbst in guten Zeiten aufgestellte, gründlichste Verwaltungsverfahren befristet zu vereinfachen, um wesentlich schneller agieren zu können.“
Insbesondere im Dienstleistungssektor stünden viele Unternehmen nach monatelangem Shutdown inzwischen mit dem Rücken zur Wand, warnte Wolf: „Um keine großflächige Insolvenzwelle auszulösen, muss jetzt mit intelligenten Konzepten eine Öffnungsperspektive für die Unternehmen ermöglicht werden.“ Zu diesen intelligenten Krisen-Maßnahmen müsse auch ein funktionierendes System zur digitalen Kontaktnachverfolgung gehören.