Der LVI trauert um Heinrich Baumann
23. September 2020. Wir trauern um unseren Präsidenten Heinrich Baumann, der in mehr als einem Jahrzehnt ehrenamtlicher Tätigkeit, davon die letzten sieben Jahre zunächst als Vizepräsident und seit 2018 als Präsident unseren Verband und die baden-württembergische Industrie geprägt hat.
Seit dem Jahr 2017, als Herr Baumann in einer für den LVI schwierigen Phase nach dem plötzlichen Tod des damaligen Präsidenten Dr. Hans-Eberhard Koch Verantwortung übernahm, zunächst in einer Doppelspitze und ab 2018 als alleiniger Präsident, hat er den Verband mit großem Geschick gesteuert und ist auf dem eingeschlagenen Weg hin zu einer Verschmelzung des LVI mit der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände gestaltend vorangegangen.
Eben diese Verschmelzung sollte ursprünglich in diesen Tagen stattfinden. Dass Herr Baumann sie nicht mehr erleben darf, ist eine bittere Fügung des Schicksals – und doch ist sie unbedeutend im Vergleich zu dem Leid, das Herrn Baumanns Familie und Freunde erfahren, oder zu den Folgen für das Familienunternehmen Eberspächer, das eine unserem Land stets verbundene Unternehmerpersönlichkeit mit Weitblick und Innovationsdrang verliert.
Heinrich Baumanns Engagement für unseren Standort war außergewöhnlich, sein Wirken im Sinne einer Fortentwicklung der Wirtschaft in Baden-Württemberg beispielgebend, sein Bemühen um die Sicherung der Beschäftigung im Land aufrichtig und intensiv.
Der LVI schätzte insbesondere die Art und Weise, wie er auch schwierige Diskussionen mit großem Respekt für sein Gegenüber führte, wie er gleichzeitig klare Überzeugungen vertrat und ausgleichend, ja versöhnlich agierte. Herr Baumann war in bemerkenswerter Weise uneitel, stets zugänglich, für jedes gute Argument offen, und verfügte nicht zuletzt über einen menschlichen Wertekompass, der gerade in politisch heiklen Phasen, wie wir sie in den letzten Jahren erleben, überaus wertvoll war und ist.
Sein großer Sachverstand und seine marktwirtschaftlichen Überzeugungen gingen einher mit steter Offenheit für andere Perspektiven und einem ausgeprägten gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein. Brillanz und Beharrlichkeit in der Sache vereinte er mit dem steten Willen, gemeinsam die beste Lösung zu suchen.
Die baden-württembergische Industrie verliert in Heinrich Baumann einen vorausschauenden, innovativen Familienunternehmer und einen verlässlichen Partner. Wir verneigen uns vor einer außergewöhnlichen Persönlichkeit und sind dankbar für seine immensen Verdienste um den Verband sowie für die jahrelange Freude, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen.