Am 14. Januar trafen sich Vertreter von LVI-Vorstand und -Beirat sowie die Vorsitzenden der Arbeitsausschüsse unter Leitung von LVI Präsident Heinrich Baumann zu einem Gedankenaustausch mit Energie- und Umweltminister Franz Untersteller MdL. Im Fokus standen die Umsetzung der Energiewende, sowie der Strategiedialog Automobilwirtschaft BW. Angesprochen wurden dabei die damit zusammenhängenden energie- und klimaschutzpolitische Themenfelder sowie die damit verbundenen Aktivitäten auf Landes- Bundes-, EU-, aber auch auf internationaler Ebene.
Thematisiert wurden insbesondere die Weiterentwicklung des baden-württembergischen Klimaschutzgesetzes und des begleitenden Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts sowie der damit verbundene Monitoring-Prozess. Weitere Themen waren die Versorgungssicherheit sowie die Strompreisentwicklung, Energieeffizienz und die Mobilität der Zukunft im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW. Naturgemäß ergab die Diskussion viele Gemeinsamkeiten, aber auch unterschiedliche Sichtweisen und Positionen.
Bei der Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetztes betonten die LVI-Vertreter nochmals den notwendigen Blick für die technische Machbarkeit, die Berücksichtigung von Anforderungen an die Versorgungssicherheit bzw. von Kosten- und Wettbewerbsimplikationen sowie Technologieoffenheit. Angesprochen wurde auch die vielbeachtete und im letzten Jahr veröffentlichte Studie des BDI „Klimapfade für Deutschland“.
Bei der Energieeffizienz als wichtiger Baustein der Energiewende begrüßten beide Seiten die Bundesinitiative zur Gründung von 500 Energieeffizienz-Netzwerken bis 2020, in die sich auch der LVI mit einem eigenen Netzwerk nachhaltig einbringt. Dabei wurde festgehalten, dass hier neben den bisherigen Neugründungen weiterhin Potenzial besteht und das Thema weiter beworben werden sollte.
Mit Blick auf die Versorgungssicherheit begrüßten die Teilnehmer die vom LVI unterstützten Aktivitäten des Landes zum Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze, insbesondere den Transport von Energie aus Norddeutschland über die Trassen SuedLink und Ultranet nach Süddeutschland. Positiv bewertet wurden zudem die jüngsten Aktivitäten auf Bundesebene, um den Ausbau des Stromübertragungsnetzes voranzubringen.
Beide Seiten würdigten auch die von LVI, VfEW und VKU unter Moderation des Umweltministeriums jüngst erstellte Orientierungshilfe für Verbesserungen bei einer Beeinträchtigung der Stromversorgung. Trotz der nach wir hohen Qualität der Stromversorgung in Baden-Württemberg bzw. Deutschland stellt dieser Handlungsleitfaden eine wichtige Hilfestellung für eine noch bessere Kommunikation zwischen Unternehmen und Netzbetreibern im Bedarfsfall dar.
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung wies der LVI zudem auf die zur Umsetzung der Energiewende immer wichtiger werdenden IT-Sicherheit hin – sowohl für kritische Infrastrukturen als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Sitzungsteilnehmer kamen überein, das Thema IT-Sicherheit weiter zu vertiefen.
Erörtert wurde im Weiteren der von der Landesregierung ins Leben gerufene Strategiedialog Automobilwirtschaft BW. Dabei wurden von LVI-Seite auch die Möglichkeiten bei der Weiterentwicklung der klassischen Antriebstechnologien bzw. Kraftstoffe betont. Gemeinsamer Tenor war es, in diesem Prozess Baden-Württemberg als Innovationsstandort zu erhalten.
Von den LVI-Vertretern wurde zudem deutlich gemacht, dass die im internationalen Vergleich hohen Strom- und Energiekosten für die Unternehmen zunehmend – und dies nicht nur hinsichtlich der energieintensiven Unternehmen – auf die Wettbewerbsfähigkeit durchschlagen. Eine wichtige Forderung neben dem Voranbringen des Netzausbaus ist die Reduzierung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis.
Am Ende des intensiv geführten Dialogs waren sich beide Seiten einig, diesen offenen und konstruktiven Gedankenaustausch fortzuführen und die damit verbundenen vielfältigen, auch wirtschafts- wie gesellschaftspolitisch relevanten Themen weiterzutreiben.