Industrie begrüßt Ausweitung des Verlustrücktrags
LVI zum Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz
Stuttgart, 01.12.2020. „Den auf die Initiative von Hessen, Bayern und Baden-Württemberg zustande gekommenen Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz begrüßen wir ausdrücklich“, erklärte das geschäftsführende Vorstandmitglied des LVI, Wolfgang Wolf, am heutigen Dienstag in Stuttgart. Der verbesserte Verlustrücktrag ermöglicht Unternehmen, durch die Corona-Krise entstandene Verluste mit Gewinnen der Vorperiode zu verrechnen.
Nach den vielfältigen kurzfristig wirksamen Überbrückungshilfen gehe es derzeit darum, langfristige und zielgerichtete sowie administrativ unkomplizierte Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehöre vor allem die Ausweitung des Verlustrücktrags von fünf auf 50 Mio. Euro und die Ausdehnung des Rücktragzeitraums von einem auf zwei Jahre. „Wir haben schon im Frühjahr für die Ausweitung des Verlustrücktrags geworben, zumal sich ein großer Teil der Südwest-Industrie schon 2019, zwischen Handelskonflikten und nachlassender Weltwirtschaftsdynamik, in einer Rezession befand“, erläuterte Wolfgang Wolf. „Gerade jetzt müssen wir die Weichen für das nächste Jahr stellen, damit die Unternehmen den nötigen Liquiditätsspielraum erhalten, den sie benötigen, wenn die wichtigen Hilfsmaßnahmen zur Neige gehen“, hob der LVI-Geschäftsführer hervor. „Wenn wir es hinbekommen, dass heutige Verluste mit den Einnahmen auch aus dem Boom-Jahr 2018 verrechnet werden können, ist vielen Unternehmen mehr geholfen als mit einem bürokratisch aufwendigen Überbrückungskredit“, erklärte Wolf angesichts der Erfahrungen aus dem letzten Halbjahr.
Neben der unbürokratischen Einführung wäre die Ausweitung des Verlustrücktrags für den Staatshaushalt mittelfristig sogar wirtschaftlicher, da die durch die Verrechnung erzeugten Steuerausfälle vorgezogen würden und die Mindereinnahmen in den nächsten Jahren wieder eingespeist werden dürften. Auch vor diesem Hintergrund erwarten wir eine rasche Umsetzung dieses klugen Vorschlags durch die Bundesregierung, forderte Wolf abschließend.