LVI und Arbeitgeber: Hilfreiche Überbrückung für viele Unternehmen – Liquidität muss aber längerfristig gesichert werden
Stuttgart, 03.04.2020 – Die Spitzenverbände der baden-württembergischen Wirtschaft haben die Initiative der Wirtschaftsministerin begrüßt, von der Corona-Krise besonders betroffene mittelständische Unternehmen mit einem eigenen Kreditprogramm zu unterstützen. „Dies kann eine sehr hilfreiche Unterstützung und Überbrückung für die Unternehmen sein, die jetzt durch den Corona-Shutdown in eine akute Liquiditätskrise rutschen und sich bei einer regulären Finanzierung über das Bankenwesen schwer tun“, erklärten der Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie (LVI) und die Arbeitgeber Baden-Württemberg am Freitag in Stuttgart.
Nach den Plänen des Landes-Wirtschaftsministeriums sollen Unternehmen mit 51 bis 250 Mitarbeitern ab Mai für bis zu drei Monate zins- und gebührenfreie Liquiditätskredite in Höhe von 150.000 bis 750.000 Euro bekommen. „Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut reagiert damit auch auf die zahlreichen Hinweise aus unseren Unternehmen, dass sich gerade diese Unternehmen aktuell bei der Kreditaufnahme schwertun, weil manche Banken trotz der KfW-Bürgschaft für 80 bis 90 Prozent der Kreditsummen das Risiko scheuen“, sagte das geschäftsführende LVI-Vorstandsmitglied Wolfgang Wolf.
Die Wirtschaftsverbände fordern aber weitere Maßnahmen, um die Liquiditätsversorgung der Unternehmen nach den drei Monaten, für die die Landeskredite gewährt werden, zu sichern. „Wir hoffen alle, dass sich die Situation dann gebessert hat“, sagte Peer-Michael Dick, Hauptgeschäfts-führer der Arbeitgeberverbände: „Aber nicht alle Betriebe werden in der Lage sein, die Kredite dann zurückzuzahlen.“ Deshalb müsse die Anschlussfinanzierung sichergestellt werden, indem etwa die Richtlinien für die Kreditvergabe gelockert werden, oder „der Staat bei Krediten bis zu einem gewissen Betrag für 100 Prozent der Kreditsumme bürgt“.