Sinkende Auftragszahlen seit Jahresbeginn und nun der Einbruch des Exports lassen die deutsche und insbesondere die Südwestindustrie wachsam in die Zukunft blicken. Im Juni reduzierte sich der Export im Vorjahresvergleich um 8 Prozent. „Wir brauchen jetzt Investitionen in Innovationen und in den Ausbau von Infrastruktur. Wir müssen unser Land krisenfest machen!“, fordert das geschäftsführende LVI-Vorstandsmitglied Wolfgang Wolf. „Die Politik muss jetzt dringend die Umsetzung des Forschungszulagengesetzes rasch und mittelstandsgerecht realisieren und den Rahmen für die Transformationsprozesse verbessern“, unterstrich Wolf.
Für die baden-württembergischen Unternehmen wird die Lage zunehmend undurchsichtig. Während einige Branchen nach wie vor gute Zahlen schreiben, stimmen die jüngsten Signale aus den Schlüsselindustrien Automobil und Maschinenbau bedenklich. „Noch sind die Umsätze stabil, aber bei der gegenwärtigen Auftragslage werden die Ausfuhren und die Umsätze weiter zurückgehen“, prognostizierte Wolfgang Wolf.
Ein Grund für die schlechten Auftragszahlen, nach sechs Rekordjahren, ist das Abflachen der Wachstumszahlen in China. Allein im Juli sanken die Einfuhren Chinas im Vorjahresvergleich um 5,6 Prozent, im Juni um 7,3 Prozent. Zudem vergrößern Handelskonflikte und politische Entwicklungen die Unsicherheit in der Wirtschaft. Das bremst den Außenhandel, hat Auswirkungen auf die Devisen- und Finanzmärkte und trübt das weltwirtschaftliche Wachstum erheblich.