Baden-württembergische Wirtschaftsverbände: Weitere Arbeitsmarktentwicklung hängt entscheidend davon ab, dass wir die Corona-Zahlen nach unten bringen, ohne die Wirtschaft erneut in die Rezession zu stürzen
Wolf und Dick: „Deshalb muss unbedingt vermieden werden, dass die Industrie mit ihrer hohen Wertschöpfung von den Lockdown-Maßnahmen beeinträchtigt wird“
Stuttgart, 29.01.2021 – Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im Januar im Vergleich zum Vormonat aus saisontypischen Gründen gestiegen. In saisonbereinigter Rechnung ist sie sogar etwas gefallen. „Ob der Arbeitsmarkt sich weiter erholen kann, wird entscheidend davon abhängen, dass wir die Corona-Infektionszahlen wieder herunterbringen, ohne dabei die Wirtschaft erneut in die Rezession zu stürzen“, sagten das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Landesverbands der Baden-Württembergischen Industrie (LVI), Wolfgang Wolf, und der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Peer-Michael Dick, am Freitag in Stuttgart: „Deshalb muss unbedingt vermieden werden, dass die Industrie und andere Wirtschaftsbranchen mit hoher Wertschöpfung direkt oder indirekt von den Lockdown-Maßnahmen beeinträchtigt werden. Denn dann würden wir wieder einen massiven wirtschaftlichen Absturz wie im zweiten Quartal des vergangenen Jahres erleben, mit all seinen negativen Folgen für den Arbeitsmarkt.“
Deshalb dürfe es auch auf keinen Fall wieder zu Grenzschließungen innerhalb Europas kommen, wie zu Beginn der Corona-Pandemie, mahnte Dick: „Dadurch wurden damals die Lieferketten zerschnitten und die Industrie großflächig lahmgelegt.“ Die Wertschöpfungsketten stellten ein kompliziertes Räderwerk dar. Wenn man es einmal unterbreche, dauere es entsprechend lange, bis man es wieder zum Laufen bekomme, erläuterte Wolf: „Ein Industrie-Betrieb mit seinen multinationalen Verflechtungen lässt sich eben nicht wie ein Lichtschalter einfach aus- und wieder einschalten.“ Daher habe ein Shutdown des industriellen Sektors enorme ökonomische Folgekosten.